Die unveränderliche Ordnung in der Welt
1. Im Laufe von Tausenden von Jahren war der Mensch Sklave und blinder, frommer Anbeter der materiellen Welt. Er liebedienerte vor der Gewalt der Herrschenden, betete die Natur an, brachte ihr Opfer, um ihre Gnade und ihr Wohlwollen zu erlangen. Seine Gebete und Opfer blieben aber ohne Ergebnis. Die Natur, die von den Dichtern um ihrer Macht, Erhabenheit und Schönheit willen gepriesen wurde, war keineswegs an den kindlichen Gedanken und Wünsche des Menschen interessiert.
2. Die Notwendigkeit zwang ihn, sich selbst um seine Zukunft zu kümmern und zu beginnen, sie selbst zu gestalten, indem er jene Bedingungen und Materialien benützt, die ihm in dem gegenwärtigen Moment zur Verfügung standen. Er begriff, dass alles andere leere Träume waren, da die Ordnung, die in der Natur herrscht, unveränderlich ist und es bleibt. Ob der Mensch hungrig und durstig, schwach oder leidend, krank oder sterbend war, alles dies war ihr gleichgültig. Sie empfing ihn und schickte ihn gleichgültig aus ihrem Reich weg. Wie oft war er von allem, was ihm am wertvollsten war, beraubt!
3. Die bittere Erfahrung der menschlichen Seele, die aus dem alltäglichen Mangel an für ihre Natur wesentliche Nahrung gewonnen wurde, fand ihren Ausdruck in den Schriften der antiken Dichter und Weisen: ,,Ruft nicht die Weisheit, erhebt nicht die Klugheit ihre Stimme? (Sp.8:1); ,,Ihr Unerfahrenen, werdet klug, ihr Törichten, nehmt Vernunft an! Hört her! Aufrichtig rede ich. Redlich ist, was meine Lippen reden.(Sp. 8:5,6) ,,Kommt, esst von meinem Mahl und trinkt vom Wein, den ich mischte. Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben, und geht auf dem Weg der Einsicht! (Sp.9:5,6)
4. Es war es nicht möglich, dass der Mensch immer für diese Wahrheit blind geblieben wäre. Er sollte vom Schlaf des Unwissens erwachen. Das Bedürfnis seiner geistigen Natur hat ihn genötigt, an seine Zukunft zu denken, zu streben und sich auf den Weg des wahren Wissens zu entwickeln. Früh oder spät sollte es ihm bewusst werden, dass die Rettungshilfe von nirgendwo außer aus dem menschlichen Geschlecht kommen wird. Es war bloß nötig, sein Anblick hoffnungsvoll zum großen Geist zu richten, der in seiner Seele lebte und der den Balsam für seine Wunden hatte, sowie den Stein der Weisen für sein Wohlergehen.